Donnerstag, 9. Februar 2012

Schwarzwälder Bauernbrot

Ach ja, ich habe ja vielleicht schon das ein oder andere Mal anklingen lassen, dass ich ein eher bequemer Mensch bin.
Das hat auch lange Zeit verhindert, dass ich einen eigenen Sauerteig angesetzt habe. Schließlich habe ich es nach dem Lehmannschen Rezept doch einmal geschafft - und dann damit dieses Brot gebacken.

Freunde, das war damals eine Offenbarung und für mich die nächste Evolutionsstufe des Brot backens - dagegen sahen alle vorherigen Versuche blass aus.

So weit zumindest in meiner Erinnerung, auch das ist schon wieder eine Ecke her.
Denn der Sauerteig ist mir dann (nach einigen anderen Broten) auf Grund von Nichtbenutzung im Kühlschrank verschimmelt.
Wieder verging einige Zeit bis einige Zeit bis zum nächsten Versuch. Es war zu der Zeit ziemlich heiß draußen - was wohl ein mit ein Grund war wieso mein Ansatz nach den 3 Tagen verschimmelt war. Vielleicht auch mangelnde Desinfektion mit kochendem Wasser, wer weiß.

Jetzt sind wir mit der Geschichte schon fast in der Gegenwart angekommen. Bei meiner letzten Bestellung bei der Adler Mühle, bei der ich nebenbei immer bestelle und wärmstens weiter empfehlen kann, wurde von mir  ein Seitenbacher Natursauerteig mitbestellt um wieder einmal schnell an ein Sauerteig Brot zu kommen.

Damit dann frisch ans Werk gemacht. Ich denke zur Zubereitung muss ich nichts nichts weiter sagen, nur dass ich nur einen Beutel (75g) von dem Sauerteig verwendet habe.
Die Verarbeitung des Brotteigs ist ein reiner Alptraum*, aber natürlich zu schaffen.

Beinahe vergessen:
Extra dafür habe ich mir auch noch bei Teeträume **ein paar Gärkörbchen bestellt. 2x Holzschliff 1kg rund und 1x Peddigrohr 1kg oval.

Damit komme ich fast schon zum Schluss der langen Geschichte, die dann doch ein wenig enttäuschend ausfällt. Versteht mich nicht falsch, das Brot war immer noch sehr gut - aber es fehlt das gewisse Etwas, der besondere Kick.
Ich bin mir nicht sicher, ob das an zu hoher Erwartung oder Erinnerung liegt (man neigt ja dazu Dinge, die in der Vergangenheit statt fanden ein wenig zu "verklären") - oder an dem "fremden" Sauerzeit, oder dass es zu wenig davon war, oder oder oder...

Auf jeden Fall habe ich bereits einen eigenen Sauerteig angesetzt und werde damit bestimmt (irgendwann) wieder einmal dieses Brot hier backen - und euch dann vergleichenderweise berichten.

* Alptraum deswegen weil der Teig klebt wie die sprichwörtliche Hölle. Bevor ihr mir klugen Ratschlägen wie Hände und Untergrund gründlich einmehlen, vielleicht sogar Hände nass machen, kommt: das bringt alles herzlich wenig. Streumehl auf Händen und Untergrund scheint der Teig schon bei einer sanften Berührung zu schlucken und Ruck Zuck bildet sich auf den Händen eine derart klebende Schicht, die erst nach einiger Schrubberei unter warmen Wasser überhaupt wieder verschwindet.
Keine Ahnung wie das andere (Vollkorn)Bäcker machen, vielleicht leiste ich mir ja doch irgenwann mal einen Kurs.
** Klingt vielleicht komisch, ist aber ein (Hobby) Bäcker Versand.




Zutaten
Zutaten für Einstufigen Sauerteig:
400 g Roggen, fein gemahlen
500 g Wasser, 30° C
100 g Sauerteig zusammen verrühren, abdecken und 4 Std. warm stellen.
Danach 100 g vom Teig wegnehmen und kühl aufbewahren/für den nächsten Backtag

Weitere Zutaten:
400 g Weizen
400 g Roggen
450 g Wasser 25° C
40 g Hefe
24 g Vollmeersalz
2 EL Kümmel
Zusätzlich: Streumehl, Butter für das Backblech

Zubereitung
1. Weizen und Roggen fein mahlen. Hefe und Salz im Wasser verrühren, das Mehl, Kümmel und den warmgestellten Sauerteig dazugeben und alles 10 Min. kneten. Dann den Teig abdecken und 30 Min. warm stellen.
2. Den Teig in zwei gleichschwere Stücke teilen und daraus runde Laibe formen. Mit dem Teigschluss nach unten auf ein gefettetes Backblech setzen.
3. Den Backofen auf 240° C vorheizen.
4. Die Brote abdecken und 30 Min. warm stellen. Vor dem Backen mit Wasser besprühen und mit Roggenmehl bestäuben.

Backzeit: 20 Min. bei 240° C u. 40 Min. bei 200° C
Zweite Backofenschiene von unten.

Menge
2 Brote

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